Bei der Capoeira handelt es sich um eine Mischung aus Kampf, Tanz und Akrobatik. Sie entwickelte sich aus den Tänzen der afrobrasilianischen Sklaven, die ihr Kampftraining im Tanzritual tarnten. Im 20.Jhd. bildeten sich 2 dominante Stile der Capoeira (capoeira angola und capoeira regional), die sich mittlerweile in unterschiedlichste Stile weiterentwickelt haben, vertreten von diversen Schulen, die größtenteils alle von einer handvoll Grossmeister (“mestres”) abstammen.

Heute ist die Capoeira ein fließendes Spiel, bei dem Körperbeherrschung und ästhetische Bewegungen von großer Bedeutung sind. Capoeira wird oft als “Schachspiel mit dem Körper” bezeichnet. Ausschlaggebend für diese Bewegungskunst ist, dass der Körper nie den Boden berührt (nur Füsse, Hände, manchmal Kopf), dass der Gegenspieler nie berührt (oder geschlagen) wird und dass der Körper stets in Bewegung ist. Die zwei Spieler führen einen Dialog aus Frage und Antwort, Angriff und Verteidigung.

Die Hintergrundmusik wird an Instrumenten gespielt, die der Capoeira eigen sind und deren Unterricht Teil des Trainings ist sowie auch der Gesang. Die Teilnehmer des Spiels bilden einen Kreis (die “roda”), in der Mitte spielen 2 Spieler. 3-8 Perkussionsinstrumente (die “bateria”) spielen den Rhythmus, ein Sänger singt, während die anderen Teilnehmer im Chor antworten und klatschen. Auf diese Weise wird eine Stimmung aufgebaut, die die Spieler antreibt.